Quelle: aIwIsobott, André Sobott

Since 1901.

Die Generationen der LIST Gruppe.

Es ist Sommer 2024 und Dirk Rehaag hat vor 16 Monaten die Rolle des CEO der LIST AG übernommen. Seit März 2023 ist er in dieser Position tätig und gestaltet unsere Unter- nehmensgruppe. Eine spannende Aufgabe in Zeiten wie diesen. Aber auch die vergangenen Generationen haben Herausforderungen gemeistert und das Unternehmen durch spannende Zeiten geführt. Wie dieser Weg aussah, stellen wir heute vor. Das sind die vier Generationen der LIST Gruppe:

Wir starten im Jahr 1901: Die Anfänge lassen sich zurückführen auf Gerardus Johannes List, ein junger Mann aus Tubbergen. Er machte sich als Handwerker einen Namen, erhielt Aufträge und konnte damit seinen Lebensunterhalt bestreiten. Doch die Winter machten Gerardus zu schaffen, da die Baustellen stilllagen und Aufträge ausblieben. Er beschloss, sich mit der Herstellung von Holzschuhen über Wasser zu halten, bis die Arbeiten auf den Baustellen wieder aufgenommen wurden.

Durch sein Engagement und seinen Ehrgeiz erhielt Gerardus mehr und mehr Aufträge. Damit legte er den ersten Grundstein für eine Organisation, die bald zu einem Unternehmen werden würde.

Gerardus Johannes List hat sieben Kinder – der Älteste von ihnen ist Gerhardus Paulus. Er musste nach dem plötzlichen Tod seines Vaters das Baugeschäft übernehmen und in die Fußstapfen seines Vaters treten. Gerhardus war der erste in der Familie, der ein Ingenieursstudium abschloss, wodurch sich ihm neue Wege eröffneten.

Durch seinen Abschluss erhielt er die Genehmigung, „Eisen-Beton“ herzustellen. Dies verschaffte ihm einen Wettbewerbsvorteil, denn es gab nur wenige Unternehmen in der Region, die hierfür die Zulassung hatten. Zusätzlich verlegte er den Unternehmensstandort an den Nordhorn-Almelo-Kanal, was die Anlieferung von Zement, Kies und Sand mit Binnenschiffen ermöglichte.

Gerhardus engagierte sich nicht nur im Unternehmen, sondern nahm auch aktiv an Verbandsarbeit teil. Er war langjährig als Kreishandwerksmeister tätig und Mitbegründer der Zusatzversorgungskasse (ZVK) des Baugewerbes. Sein Wirken auch über das eigene Unternehmen hinaus, trug erheblich zum Aufbau seines überregionalen Netzwerkes und dem Ruf der Firma bei.

Auch Gerhardus Paulus hat seine Kinder mit in das Unternehmen eingebunden. Der Erstgeborene war Gerhard Ernst und es war klar, dass er das Unternehmen übernehmen würde. Ihm blieb die Wahl zwischen der Ausbildung zum Zimmerer oder Maurer. Nach seiner Maurerlehre absolvierte auch er ein Ingenieursstudium und führte das Unternehmen erfolgreich weiter.

Zu dieser Zeit machte auch die Technik erhebliche Fortschritte. Gerhard Ernst fand das spannend und leitete eine neue Ära mit modernen Technologien ein, die das Unternehmen in eine neue Zeit führten. Er kaufte Laser für den Tiefbau und die erste elektronische Rechenmaschine – sozusagen den ersten Computer. Aber auch Fax und später die ersten PC’s hielten unter seiner Leitung Einzug ins Unternehmen.

In der vierten Generation hat es dann Gerhard List, der Urgroßenkel des Gründers, geschafft das Unternehmen zu erweitern.

In einer wirtschaftlich anspruchsvollen Zeit, geprägt von der Wiedervereinigung, übernahm Gerhard List sehr bald das Unternehmen. Die größte Veränderung, die er im Unternehmen durchsetzte, war das Lösen von gewerblichen Mitarbeitern. Bis dahin hatte das Unternehmen überwiegend gewerbliche Bauarbeiten mit eigenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erbracht. In einem langanhaltenden Prozess stellte er das Unternehmen neu auf und verteilte Ressourcen um.

Gerhard spezialisierte sich zunehmend auf den Schlüsselfertigbau. Er gründete LIST SF-Bau, wobei “SF” für Schlüsselfertigbau steht. Ursprünglich sollte LIST SF-Bau als zweites Standbein neben dem Rohbau dienen, entwickelte sich jedoch rasch zum Hauptgeschäftsbereich.

Mit eigener Projektentwicklung und starken Partnern expandierte LIST weiter. Grundlegend war das Beteiligungsmodell, das Gerhard List für alle operativen Gesellschaften entwickelt hat und das heute zur unverwechselbaren DNA unseres Unternehmens gehört. Ein Umzug des Unternehmens aus dem Gewerbegebiet in ein reines Bürogebäude symbolisierte diesen Wandel im Mindset.

Im März 2023 wechselte Gerhard List vom CEO-Posten in den Aufsichtsrat und übergab die Leitung der LIST Gruppe. Trotz des Übergangs ist Gerhard weiterhin aktiv im Aufsichtsrat des Unternehmens involviert.

Dirk Rehaag übernahm 2023 die Position des CEO der LIST Gruppe, nachdem er bereits von 2017 bis 2021 Mitglied im Vorstand der LIST Gruppe war und den Bereich Bau und Engineering verantwortete. Markus Figenser, Vorstand Finanzen, arbeitet eng mit Dirk zusammen und ist seit 2003 Teil der LIST Gruppe im Bereich der Unternehmensführung und Entwicklung.

Gerhard hat der LIST Gruppe in seiner Zeit als CEO einen Namen gemacht und das Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt. Der Übergang zu einem professionellen Management für die Führung der LIST Gruppe ist ein großer und bedeutsamer Schritt für das Familienunternehmen. Gerhard List bleibt als Aufsichtsrat und Gesellschafter Teil der Organisation, zieht sich jedoch aus dem operativen Geschäft zurück und übergibt die Verantwortung an Branchenexperten.